Das Rubin-Bauernbüfett

In jüngerer Zeit war es verpönt, handwerklich gestaltete Gegenstände zu besitzen, da es nicht dem Zeitgeist entsprach. Auch wenn ein Mensch Freude am Handwerklichen hatte, gab er das vor anderen oft nicht zu. Denn Billigware war Trumpf. Das Blatt ist am sich Wenden. Man darf wieder zum eigenen Geschmack stehen, zu dem, was einem wirklich gefällt.

 

So erging es auch den Rubin-Möbeln. Etliche Erben wollten solche Stücke verkaufen und manche Trouvaille war nicht nur antiquarisch, sondern auch in der Brockenstube zu finden, auch zu Schnäppchenpreisen. Nun entdeckt schon die übernächste Generation diese Möbel und lässt sie beim Fachmann auffrischen. Kürzlich gesehen im Schaufenster einer Schreinerei, ein dreissigjähriges Rubin-Bauernbüfett, hergerichtet wie neu. Recht gebraucht und zerkratzt sei es gewesen.


Der Rubin-Schragentisch

Jemand findet beim Räumen im Estrich der Grosseltern ein wunderschönes Tischblatt, es ist ein Original Rubin. Doch der Schragen fehlt. Recherchen im Familienkreis ergeben wenig, bloss die Geschichte, die Grossmutter hätte einen Arbeitstisch gebraucht und bei irgend einem Schreiner eine gewöhnliche Tischplatte zum Rubin-Tischuntergestell machen lassen. Die original Rubin-Tischplatte wurde im Estrich gut aufgehoben. Der ganze Arbeitstisch mit dem Gestell hingegen verschwand dann später spurlos. Ein Enkel hat jetzt die originale Platte gefunden und wünscht sich nun, dass ein guter Schreiner wieder ein gleichwertiges Fussgestell dazu anfertigt. Ein Rubin natürlich! Zeichnungen dazu existieren noch.