Vergoldeter Spiegelrahmen nach der Art von von den Gründerjahren / Jugendstil. |
Hier stelle ich Ihnen eine knifflige Arbeit vor, welche die Fähigkeiten eines Holzbildhauers und die eines Möbelschreiners erfordern. Das Objekt ist ein Spiegelrahmen vom Jahre 1769 aus der damaligen Werkstatt von Johann Friedrich Funk zu Bern. Der Rahmen ist recht stark von der Zeit gezeichnet und hat auch etliche "Unfälle" hinter sich. Obwohl er ziemlich komplett ist, hat er unzählige Brüche und kleine Fehlstellen, welche wieder fachgerecht ergänzt und zusammengefügt sein wollen. Da das ganze Werk äusserst fragil ist, muss es an vielen Stellen verstärkt werden.
Das umfangreiche Werk nimmt Gestalt an. Viele Einzelteile sind wieder zusammengeleimt worden und man kann den ursprünglichen Funk - Spiegelrahmen wieder erkennen. Noch ist einige Geduld erforderlich bis die Arbeit vollendet ist.
Die Geduld hat sich gelohnt und die Arbeit vom Holzschnitzer ist abgeschlossen. Über 90 Fugen sind neu verleimt, dazu sind mehr als 100 Fugen rekonstruiert und verstärkt worden. Etliche fehlende Teile wurden neu eingefügt und geschnitzt. Der Spiegel ist wieder für Jahrzehnte versorgt. Ab jetzt kommt der Vergolder zum Zug mit dem Anbringen von Kreidegrund und Blattgold.
Nun hat auch der Vergolder sein Werk vollendet, der wiederhergestellte Funk - Spiegel ist wieder an seinem angestammten Platz und erfreut seine Betrachter.
Das folgende Bild zeigt eine Reparatur - Schnitzerei an einem Spiegelrahmen Aufsatz ( Louis XVI ). Hier geht es darum, dass das neue Teil dem schon vorhandenen ( spiegelverkehrt ) sehr genau gleicht und nach dem Vergolden nicht auffällt.
Ehelöffel, frei nach Gottfried Keller.
Römische Gliederpuppe, nach antiker Vorlage.
The good Doctor.
Bei der Holzbildhauerei fällt zuweilen auch eine "Fleissarbeit" an, so zum Beispiel die Perlenstab- Schnitzerei. Dabei kamen mit den Jahren 137,04 Laufmeter Rahmen zusammen, was 17360 Perlen (Stand VI.2021) ergibt. Da sind auch Eierstab - Perlen miteingerechnet. Die Rahmen werden dann mit Kreide grundiert, um nach dem Auftragen vom Polyment mit Blattgold überzogen zu werden.
In einige von diesen mit Blattgold veredelten Rahmen werden Werke von Gustav Klimt eingesetzt und in der Albertina in Wien ausgestellt.
Dieser Käfer ist nur ca. 8 cm lang und aus Arvenholz gefertigt. Das besondere daran ist, dass das Holz aus einem Gletscher im Wallis stammt und 8500 Jahre alt ist.
Geschnitzte Ergänzungen an einem Rahmen für ein Tableau mécanique vom ausgehenden 17. Jahrhundert. An diesem Objekt aus massivem Eichenholz sind 180 fehlende Teile neu eingesetzt worden und etliches mehr als ein Dutzend Bruchstellen neu verleimt.
Füllungs - Schnitzerei
Eingang, Goldener Adler in der unteren Altstadt von Bern
Portal - Volute
Bilderrahmen Rekonstruktion. Fragmentansichten der Holz- Bildhauerarbeit. Der Rahmen befindet sich wieder im von Wattenwyl Haus in Bern. |
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